Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Histaminintoleranz gibt es nicht

Erstellt von r.ehlers am Freitag 22. Januar 2016

Struktur von Histamin

Strukturformel von Histamin

Ich höre sehr oft von Lesern, dass man bei ihnen eine Histaminintoleranz festgestellt hätte. Was das allerdings genau ist, wurde ihnen vom Behandler nicht erklärt. Um zu wissen, wie man mit diesem sletenen Phänomen umgeht, wenn es einen betrifft, muss man aber genauer wissen, was Histamnin ist, wie es sich aufbaut, wie es abgebaut wird und was passiert,wenn es fehlt oder zu stark vertreten ist.

Wenn man nach diesen Dingen fragt, stellt man sehr bald fest,

  • dass es eine Histaminintoleranz überhaupt nicht gibt.

Das bedeutet natürlich nicht, dass Histamin nicht ein unerhört wirkungsreicher Stoff ist, der in übergroßen Mengen starke toxische Wirkungen auslöst. Die Schwell ab der Schäden auftreten ,liegt bei 10 mg im Körper. Größere Mengen. deutlich bereits bei 100 mg, führen zu einer Vergiftung, die durch akute Beschwerden wie Atemnot, Blutdruckabfall, Rötung der Haut, Nesselausschlag, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und Durchfall gekennzeichnet ist. 100 mg Histamin führen bereits zu deutlichen Vergiftungserscheinungen.

Wenn man nicht allzu tief in die höchst komplizierte Materie einsteigen will, muss jeder Betroffene aber ein paar grundlegende Dinge wsisen:

  •  Histamin ist ähnlich wie Serotonin- im Körper ein lebensnotwendiges Gewebshormon und im Gehirn ein unverzichtbarer Botenstoff  -mit Aufgaben, die weitgehend parallel zu den Aufgaben des Serotonins liegen wie z.B. Schmerzkontrolle,, Wachen und Schlafen.
  • Die Aminosäure Histidin ist der Hauptbaustein für den Aufbau von Histamin. Mit den Lebensmitteln kommen sowohl Histidin wie auch das bereits fertig aus  Histidin abgebaute Histamin vor. Der jederzeit ausreichende mengenmäßige Aufbau von Histamin im Körper, besonders im Magen-Darm-Trakt, wie auch im zentralnervösen System (ZN) ist nach allem, was man heute weiß, in aller Regel nicht problematisch – anders als beim Serotoninaufbau im Gehirn aus der Aminosäure Tryptophan.
  • „In großen Mengen entsteht es in diesen jedoch erst, wenn Bakterien ins Spiel kommen, die Histidin zu Histamin abbauen. Deshalb ist Histamin häufig in solchen Lebensmitteln enthalten, bei denen Bakterien für Gärungs- oder Reifeprozesse sorgen, wie etwa in

    • Käse,
    • Wein,
    • Bier
    • oder Sojasoße.

    Histamin ist auch die Ursache für Fischvergiftungen nach dem Verzehr von verdorbenem Fisch. Frischer Fisch enthält normalerweise kein Histamin. Erst wenn er länger lagert, bewirken Bakterien einen Anstieg des Histamingehalts. So kommt es, dass verdorbener Fisch extrem viel Histamin enthält und zu einer Histaminvergiftung führen kann“, so die Gesundheitsseite Onmeda (s. http://www.onmeda.de/special/pseudoallergie/histamin.html).

Neben dem durch die Arbeit der Darmbakterien zu hohen Aufbau von Histamin im Körper, der meist über das Weglassen kritscher Nahrung regulierbar ist, gibt es nach Auffassung vieler Experten auch eine erhöhte Präsenz von Histamin, weil das Hormon nicht gut genug abgebaut wird. Dies soll an einem Mangel am Histamin abbauenden Enzym Diaminoxidase (DAO) und/oder dem dabei beteiligten Enzym Histamin-N-Methyltransferase (HNMT).Die geanuen Abläufe sind noch nicht vollständig erforscht.

Es wird diskutiert,ob es eine erbliche Geneuigtheit zu Histaminproblemen gibt. Das ist aber Spekulation, an der sich die meisten Forscher nicht beteiligen. In Europa sollen 1 % der Bevölkerung betroffen sein, 80 % davon Frauen mittleren Alters. Die Probleme treten bei den Frauen in der Schwangerschaft zurück, kommen dann aber wieder.

Kurz gefasst ist die Histamnintoleranz keine Nahrungsmittelunverträglichkeit und erst recht keine Allergie, sondern eine Störung des Körpers durch übermäßigen bakteriologischen Aufbau von Histamin im Körper, die Störung seines Abbaus oder beides. Es handelt sich um ein körperliches Problem. Ob und wie weit dieses auch mit der Arbeit von Histamin als Neurortansmitter zu tun hat, ist im Dunkeln. Es gibt jedenfalls absolut

  • keinen Grund, deswegen etwa  den körpereigenen Aufbau von Serotonin durch den Verzehr nativer Koat nicht weiter zu suchen.